Es muss eine Lust sein, aus den Büros der von Helmut Jahn im Jahr 2002 gebauten Konzernzentrale den unverbauten Blick auf den Carl-Duisberg-Park mit seinen weiten Rasenflächen und den prächtigen Baum- und Buschgruppen genießen zu können. Eingebettet in die 1913 von dem für Bayer tätigen diplomierten Gartenbau-Inspektor Richard Hartenauer geschaffene Gartenlandschaft wurde auf Initiative von Carl Duisberg ein Japanischer Garten integriert, mit Teehaus, Steinlaternen und kleinen Teichen inmitten einer fernöstlichen Pflanzenwelt. Den Floratempel im Park mit der von Fritz Klimsch geschaffenen Figur der Flora hatte Duisberg 1922 als Grablege für sich und seine Frau konzipiert.
Carl-Duisberg-Park
Zusammen mit dem Kasino und der Villa Duisberg entstand eine weiträumige Parkanlage, die dem Werksgelände in ganzer Länge der Schmalseite (etwa 1000m) und in einer Tiefe von 200-300m vorgelagert ist.
Ein Wegenetz mit weiten Rasenflächen, Baum- und Buschgruppen und großen Solitärbäumen verbindet die neue Hauptverwaltung, Kasino und das Besucherzentrum BayKom miteinander. Intensiv gestaltet sind der Japanische Garten und der Kasinogarten.
Kasinogarten
Die Gartenfassade des Kasinos korrespondiert mit dem südlich daran anschließenden Teil des Carl-Duisberg-Parks. In der mittleren Achse dieses Kasinogartens steht direkt vor dem Wintergarten der 1923 entstandene Caritas-Brunnen von Hugo Lederer.
Eingebunden in diese Achsbeziehung ist in weiterer Distanz auch der Floratempel von 1922. Gestaltet nach dem Vorbild eines griechischen Monopteros mit hohen Säulen, die über einem darauf auflagernden Gebälk eine flache, steinerne Kuppel tragen ist die von Fritz Klimsch geschaffene darin aufgestellte weibliche Figur der Flora Höhepunkt des Ensembles.
Eine 1933 zugefügte, rückwärtige Umfassungsmauer zeigt in vier Kalksteinreliefs in allegorischen Darstellungen die Tageszeiten Morgen, Mittag, Abend und Nacht. Duisberg hatte die Anlage zugleich als Grablege für sich und seine Frau konzipiert. Ein Programm mit weiteren Figuren ergänzt den Floratempel in der näheren Umgebung, darunter die ebenfalls von Fritz Klimsch gestalteten Bronzefiguren „Die Demut“ (1931) und „Die Tatkraft“ (1932) sowie „Blumenopfer“ von Gérards und „Phönix“ von Ernst Seeger.
Die Gartenanlagen wurden geschaffen von dem seit 1908 bei Bayer für Duisberg tätigen diplomierten Gartenbau-Inspektor Richard Hartnauer. Die Gartenkunst war – wie Hartnauer es formulierte – die erste Geliebte Carl Duisbergs und es sei seine Rolle gewesen, am Kunstschaffen dieses Mannes mitwirken zu dürfen.
Japanischer Garten
Die Idee des Japanischen Gartens brachte Carl Duisberg von Reiseeindrücken aus Fernost mit nach Leverkusen zurück. Der Garten wurde 1913 geschaffen und in den 1920er Jahren immer weiter ausgestaltet. 1960 wurde der Garten verlagert und verlor dabei ein wenig von seiner orginalen japanischen Handschrift. Auf einer Insel liegend, präsentiert sich eine fernöstliche Pflanzenwelt. Ein Teehaus, Steinlaternen und eine überdachte Brücke gehören zur Ausstattung des Gartens.
Walter Buschmann
Ortsinformation:
Kaiser-Wilhelm-Allee 3
51373 Leverkusen