Dynamit Nobel Sprengstofffabrik

Das Werk Schlebusch war einer der ersten Betriebe, die nach 1870 den neuen Sicherheitssprengstoff Dynamit des Schweden Alfred Nobel produzierten.

Die Fabrik in Schlebusch entstand 1871 und firmierte unter dem Namen Kayser & Edelmann. 1884 übernahm der von Alfred Nobel geführte Konzern das Werk. Zunächst vor allem für Berg- und Tunnelbau verwendet, kam dem Dynamit im Ersten Weltkrieg auch zentrale militärische Bedeutung zu, und das Werk wurde Teil einer ausgedehnten Munitionsindustrie im Raum Leverkusen mit tausenden von Beschäftigten.

Allein im Werk Manfort arbeiteten im Krieg etwa 5000 Beschäftigte und 90 Zwangsarbeiter. 2004 wurde das Unternehmen Dynamit Nobel aufgelöst; heute werden auf dem Gelände Spezialchemikalien für die Pharmaindustrie produziert.

Sprengstoff AG Carbonit

Bald nach seiner Gründung im Jahr 1886 kam das auf der Schlebuscher Heide gelegene Sprengstoffwerk in den Besitz der Hamburger Carbonit AG, die für ihren Direktor um 1895 eine aufwändige Villa am Eingang zum ausgedehnten Werksgelände errichten ließ.

Eine mit der Schlebuscher Straßenbahn kombinierte Werksbahn versorgte seit 1906 den Betrieb, der zu Friedenszeiten vor allem Sicherheitssprengstoff für den Berg- und Tunnelbau herstellte.

Im Ersten Weltkrieg stark ausgebaut, wurde das vom Dynamit-Nobel-Konzern übernommene und demilitarisierte Unternehmen 1926 geschlossen. Ab 1936 entstand auf dem planierten Gelände die Waldsiedlung. Die Direktorenvilla wurde als Hotel genutzt und beherbergt heute ein Brauhaus.

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