Bisher war die Verarbeitung von Rohöl in Küstennähe üblich, als 1913 nahe am Verbraucher, in Mohnheim am Rhein, ein Werk zur Verarbeitung von Rohöl zu Schmierölen entstand.
Das Werk war für die Versorgung mit Schmieröl im Zweiten Weltkrieg kriegswichtig. Trotz großer Zerstörungen durch Bombardements der Alliierten sind aus der Entstehungszeit des Mineralölwerks Rhenania ein Verwaltungsgebäude und die Abfüllhalle in Monheim erhalten.
Eigentümer im Hintergrund war die Royal Dutch Shell, einer der größten Mineralölkonzerne der Welt. Der Beginn des Automobilzeitalters und des CO2-intensiven Geschäftsmodells der globalen Mineralölindustrie kann in Monheim anhand der Gebäude des Rhenania Mineralölwerks nachvollzogen werden.
Für die leitenden Angestellten und „Fabrikbeamten“ der Mineralölwerke Rhenania wurde noch während des Ersten Weltkrieges zwischen Fabrik und der Stadt Monheim eine Werkssiedlung errichtet, die aus Villen, Doppel- und Reihenhäusern rund um ein Kasino besteht.
Der Düsseldorfer Architekt Walter Furthmann gestaltete die Bauten in einem zeittypischen, repräsentativen Stil zwischen Neoklassizismus und Neorenaissance.
Das Gasthaus diente nicht nur als gesellschaftlicher Mittelpunkt des Betriebs, sondern auch als Hotel für Kunden und Gäste des Unternehmens und nicht zuletzt als Unterkunft für unverheiratete Angestellte. Die Straße wurde benannt nach dem ersten Direktor des Unternehmens Heinrich Späth.
Prächtiger Barockbau aus der Zeit um 1800 direkt hinter dem Rheindeich neben der 1514 geweihten Marienkapelle. Das Gebäude war Wohnhaus einer Hofanlage. 1906-12 wohnte und arbeitete hier der Kunstmaler August Deusser. Es diente 1912-1976 diente es als Direktorenwohnhaus der Rhenania / Shell-Raffinerie.