Bayerwerk Leverkusen / CHEMPARK

In den Anfängen der späteren Weltfirma entwirft eine Denkschrift von Carl Duisberg aus dem Jahr 1895 eine der großartigsten Industrieplanungen in Deutschland. Wesentliche Merkmale dieses Konzepts: Für den gesamten Werksorganismus galt das Prinzip der „dezentralen Organisation“. Jede Abteilung im Werk war eine Fabrik für sich mit selbständiger Leitung unter zentraler Oberleitung. Kurze Wege sowie ein rasterförmiges Straßen- und Schienennetz sorgen noch heute im Werk für Weite und Großzügigkeit. Markante Architektur und eine anspruchsvolle Parkanlage setzen optische Akzente. Carl Duisbergs Direktorenvilla auf dem Werksgelände demonstrierte noch bis in die 60er Jahre seine Position als Schöpfer und Lenker in einer Zeit zunehmender Anonymisierung von Eigentums- und Entscheidungsverhältnissen in der Industrie.

Schiffsbrücke Wuppermündung

Ein erster Übergang über die Wupper vor der Mündung in den Rhein wurde Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts durch einen Fährbetrieb ersetzt.

Die rasante industrielle Entwicklung die Leverkusen seit der Jahrhundertwende erfuhr hatte zur Folge, dass diese Fähre im Jahre 1920 durch eine erste Schiffssteganlage ersetzt wurde.

Drei historische Schiffe haben heute die Funktion der ursprünglichen Brückenschiffe übernommen, die 1983 als Gesamtanlage in die Denkmalliste der Stadt Leverkusen eingetragen wurden.


Fischerhaus

Nur an wenigen Stellen im Rheinland wird noch die Rheinfischerei durch bauliche Zeugnisse dokumentiert.

Die einfach gebauten, meist giebelständigen, eingeschossigen Häuser hielten in Größe und baulicher Qualität neuzeitlichen Ansprüchen nicht stand, wurden abgebrochen oder unmaßstäblich erneuert.

Rheinfähre Hitdorf

Erwähnt wird die Rheinfähre in Hitdorf erstmals im 15. Jahrhundert. Günstige topographische Voraussetzungen werden aber schon in den voraufgegangenen Jahrhunderten Fährdienste an dieser Stelle begünstigt haben. Wichtige Handelswege auf beiden Rheinseiten, die Elberfeld-Solinger und die Köln-Neußer Landstraßen galt es miteinander zu verbinden.


Zündholzfabrik J. M. Fitzen

Mehr als andernorts in Hitdorf wird in der Hafenstraße die industrielle Vergangenheit der bergischen Hafenstadt am Rhein deutlich. Backsteinbauten, errichtet durch die schon 1843 gegründete Zündholzfabrik J. M. Fitzen säumen beide Straßenseiten.


Zündholzfabrik Salm

Bernhard Salm gründete 1841 eine der ersten Zündholzfabriken in Hitdorf. Ab 1849 entstand in mehreren Etappen eine im baulichen Bestand fast vollständig überlieferte Produktionsstätte mit stattlichem Wohn- und Wirtshaus an der Hitdorfer Straße aus der Frühzeit der Zündholzherstellung.

Das aufwendige Fassadendekor des Wohn- und Wirtshauses orientierte sich in seiner anspruchsvollen Ausstrahlungskraft an dem nicht weit entfernten Kaufmannshaus Dorff. Im Hof erhalten sind die Produktionsbauten. In einem hohen Backsteinbau von 1899 erhielten die Hölzchen ihre entzündbaren Köpfe. Die dreischiffigen Shedhalle entstand um 1890. 1905 wurde die Produktion verlagert an den Ortsausgang Hitdorf.


Aalschokker Fiat Voluntas

Zur traditionsreichen Rheinfischerei trugen seit dem 19. Jahrhundert auch Aalschokker bei. Die Schiffe wurden auf der Insel Schockland in der Zuidersee gebaut.

Viele Holländer kamen in fünf bis sechs Boote umfassenden Schleppzügen den Rhein hinauf zu den ihnen zugewiesenen Fangplätzen. Auch einheimische Fischer verwendeten diese Boote, von denen es zwischen Kaub und der niederländischen Grenze 1912 rund 100 und 1925 125 Exemplare gab.


Mineralölwerke Rhenania

Bisher war die Verarbeitung von Rohöl in Küstennähe üblich, als 1913 nahe am Verbraucher, in Mohnheim am Rhein, ein Werk zur Verarbeitung von Rohöl zu Schmierölen entstand.

Das Werk war für die Versorgung mit Schmieröl im Zweiten Weltkrieg kriegswichtig. Trotz großer Zerstörungen durch Bombardements der Alliierten sind aus der Entstehungszeit des Mineralölwerks Rhenania ein Verwaltungsgebäude und die Abfüllhalle in Monheim erhalten.

Eigentümer im Hintergrund war die Royal Dutch Shell, einer der größten Mineralölkonzerne der Welt. Der Beginn des Automobilzeitalters und des CO2-intensiven Geschäftsmodells der globalen Mineralölindustrie kann in Monheim anhand der Gebäude des Rhenania Mineralölwerks nachvollzogen werden.


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