Das in Köln-Mülheim im 18. Jahrhundert gegründete und beheimatete Unternehmen hatte auch in Schlebusch zahlreiche Hausweber unter Vertrag. Anders als in Mülheim ist mit dem Gebäude Bergische Landstraße 84 ein bauliches Zeugnis dieser Verlagstätigkeit aus vorindustrieller Zeit erhalten geblieben. Die „dezentrale Manufaktur“ wurde ergänzt durch eine zentrale Produktionsstätte. Was in Mülheim nicht erhalten ist, kann in Schlebusch besichtigt werden.
Auch im Bergischen Land etablierte sich, wie in der Eifel und am unteren Niederrhein – wo die Erträge des Bodens den Lebensunterhalt nicht sichern konnte, eine ausgedehnte Hausweberei. 20.000 dieser Hausweber soll es Ende des 18. Jahrhunderts hier gegeben haben.
Christoph Andreae (1735-1804), Mitglied einer bedeutenden, von seinem gleichnamigen Großvater gegründeten und in Mülheim groß gewordenen Dynastie von Seidenfabrikanten, erwarb 1790 das Reiffengut in Schlebusch und erbaute darauf ein Sommerhaus.
In einem der Nebentrakte war eine Seidenweberei mit 14 Webstühlen und 2 Spulmaschinen untergebracht. Nach einem Brand von 1804 blieb nur ein zweigeschossiger Trakt mit hohem Walmdach erhalten. Noch 1835 betrieb die Firma Andreae 120 Handwebstühle in der Bürgermeisterei Schlebusch.
Im Erdgeschoss der Seidenweberei waren Zimmer und Küchen für Weberfamilien. Im Obergeschoss vier Websäle.
Ort:
Bergische Landstraße 84
51375 Leverkusen