Schloss Morsbroich

Treffpunkt des rheinischen „Industrieadels“ und Sommersitz eines der einflußreichsten frühen Industriellen des Rheinlandes, Friedrich von Diergardt

Geschichte

Die ehemalige Deutschordenskommende wurde nach der Säkularisation im Jahre 1818 von den Kölner Bankier Abraham Schaaffhausen erworben. Die teils noch aus älteren Bauten bestehende Vorburg bildet mit dem 1775 erneuerten Haupthaus ein Ensemble.

Graphik aus dem Sammelwerk von Duncker 1857?  Quelle: Wikipedia
Der Viersener Seidenfabrikant Friedrich von Diergardt (1795-1869)

Abraham Schaaffhausens Erben veräußerten es 1857 an den 1860 zum Freiherrn bzw. Baron erhobenen Viersener Seidenfabrikanten Friedrich von Diergardt. Diergardt war einer der aktivsten rheinischen Unternehmer seiner Zeit.

Er ruht mit seinen Nachkommen im Erbbegräbnis der Familie unweit von Morsbroich.  


Lageplan mit seitlichen Anbauten durch Diergardt.

Schaaffhausen und Diergardt nutzten das 1775 anstelle einer Wasserburg errichtete Schlösschen vom Typ der „Maison de plaisance“ als Land- und Sommersitz im Rokokostil. Das Schloss bildete aber auch den Mittelpunkt eines umfangreichen Grundbesitzes insbesondere aus Forsten.

Spätere Generationen ließen das Hauptgebäude 1885-1887 durch den Kölner Architekten Hermann Otto Pflaume an beiden Seiten stilgerecht erweitern; so entstanden der prachtvolle Spiegelsaal und ein Jagdzimmer, die vor allem Festen und Jagdgesellschaften des rheinischen „Industrieadels“ dienten.

Seit 1951 nutzt die Stadt Leverkusen das Schloß als Kunstmuseum und erwarb es 1974. Mit seiner öffentlichen, weitgehend unter Naturschutz stehenden Parkanlage ist es heute in den Grünzug der Dhünn eingebunden.

Ort:

Gustav-Heinemann-Straße 80
51377 Leverkusen